Liebe Nordstädter,
Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage rücken näher. Wir wünschen von Herzen gemütliche Weihnachtstage mit vielen schönen Momenten, viel Freude und falls gewünscht natürlich auch viel Ruhe, vor allem aber hoffen wir, dass niemand die Tage alleine verbringen muss.
Wir wünschen für das neue Jahr viel Glück, Liebe, Zufriedenheit und gute Gesundheit! Ein neues Jahr heißt neue Hoffnung, neues Licht, neue Gedanken und neue Wege zum Ziel.
Wir möchten uns zugleich für den Einsatz von so vielen Bewohnern hier im Stadtteil bedanken. Dies ist toll und keinesfalls selbstverständlich. Einfach klasse!
Wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen hier im Nordstadtzentrum oder auch unterwegs in der Nordstadt.
Ausdrücklich bedanken möchten wir uns auch für die tolle Unterstützung und Zusammenarbeit bei der Stadt Gießen, dem Team der sozialen Stadterneuerung und Dezernentin Astrid Eibelshäuser sowie den enorm engagierten Kooperationspartnern hier vor Ort. Nur deshalb können wir als Nordstadtzentrum gut arbeiten!
Ihr / Euer Team aus dem Nordstadtzentrum
Das Foto zeigt die Karte, die wir von der Jugendwerkstatt zu Weihnachten erhalten haben. Danke für diese tolle Karte!
Erfreuliche Nachrichten für den Nordstadtverein Gießen in der Weihnachtszeit. Der Verein erhielt einen positiven Bescheid über 8100 € zur Projektförderung durch den Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen mit dem Schwerpunkt „Soziale Einrichtungen“ zum Ende des Jahres 2021. Im August wurde der Antrag bezüglich Gruppenangeboten für Erwachsene und Jugendliche der Gießener Nordstadt gestellt. Die Verleihung fand im Rahmen einer Feierstunde am 17. Dezember online statt. Lutz Perkitny nahm den positiven Bescheid entgegen zum Thema „Wege in die Stadtgesellschaft - Bildung, Teilhabe und Identität in einem Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf“. Der Verein sieht darin die Zukunftsfelder der Stadtteilarbeit und freut sich über den Rückenwind in einer finanziell und gesellschaftlich schwierigen Zeit.
Zahlreiche Bewohner hatten sich vor dem Nordstadtzentrum versammelt, um den „Advent der schönen Dinge“ zu feiern. Dieser beinhaltete eine von Anwohnerinnen gestaltete Puppenausstellung sowie die in Kooperation von Transit Gießen e.V. und dem Nordstadtverein Gießen e.V. initiierte Ausstellung „Mein Corona in der Nordstadt“. Der Höhepunkt des Nachmittags war die Gewinnziehung der Weihnachtstombola des Nordstadtvereins. Mehr als 100 Lose waren im Vorfeld herausgegeben und für jeweils 20 Cent verkauft worden. 15 Gewinne wurden durch Nordstadt-Nikolaus Leroy Dearbone gezogen. Glühwein, Lebkuchen, vergnügte Gäste und Gewinner standen für den Zusammenhalt in der Nordstadt.
Gewinner Rudolf Eichling mit dem Nordstadt-Nikolaus bei der Gewinn-Übergabe.
Die Kinder der Kindertagesstätte Edith Stein mit ihrer Leiterin Susanne von Ofen und Lutz Perkitny vom Nordstadtzentrum Hand in Hand beim alljährlichen Schmücken des Baumes.
Der durch Nordstadtverein und Familienzentren der Nordstadt organisierte Tannenzauber vor dem Nordstadtzentrum hat eine langjährige Tradition und lässt Kinderherzen höher schlagen. Wie in jedem Jahr wurde durch das Gartenamt Ende November ein Weihnachtsbaum vor Nordstadtzentrum und Alevitischem Kulturverein aufgestellt. Nachfolgend wurde dieser zum Monatswechsel durch unzählige Kindergartengruppen Stück für Stück geschmückt. Die Kinder hatten das Schmücken herbeigesehnt, hatten sie doch in den Wochen zuvor hart daran gearbeitet den Baumschmuck in ihren Kindergärten zu basteln. Neben dem Schmücken wurden Weihnachtslieder einstudiert und gesungen. Zur Belohnung gab es für die Kinder am Ende Schokomuffins der Bäckerei Braun.
Was bleibt ist ein reichlich geschmückter und in der Dunkelheit beleuchteter Weihnachtsbaum, der den Stadtteil durch das restliche Jahr und die erste Januarwoche begleiten wird.
Am 23. November fand die ordentliche jährliche Mitgliederversammlung des Nordstadtvereins Gießen e.V. statt. Der Vereinsvorstand berichtete den anwesenden Mitgliedern des Nordstadtvereins über die Vorstands- und Vereinsarbeit der zurückliegenden beiden Jahre. Wichtige Ereignisse mit großer Mobilisierungskraft waren die coronabedingt im Sommer stattfindende Reinigungsaktion „Wisch-Mob“ im Rahmen der sauberhaften Stadt Gießen, die beiden Nordtalk-Veranstaltungen sowie die bewohnerunterstützenden Corona-Projekte im Stadtteil, die nur durch die Mitwirkung zahlreicher Ehrenamtler und Kooperationspartner umsetzbar waren.
Besondere Erwähnungen fanden die weitere Projekte unter Schirmherrschaft des Nordstadtvereins, so zum Beispiel die Vereinswandergruppe oder auch die erstmals durchgeführte Spielplatzwoche im Flussstraßenviertel. Das Bewohnerengagement im Nordstadtzentrum zeichnet sich durch eine starke Teilnahme von Bewohnern aus unterschiedlichsten Religions- und Kulturgemeinschaften aus.
In den Vorstandswahlen wurde Patrick Walldorf als 1. Vorsitzender bestätigt, ebenso viele weitere Vorstandsmitglieder. Heiko Bennewitz (ZAUG gGmbH) folgt Ralf Volgmann, der zum Beisitzer gewählt wurde, als 2. Vorsitzender. In dem Vorstand neu dabei sind Bewohnerin Steffi Kraft als stellvertretende Schriftführerin und Alexander Jendorff (Blau-Weiss Gießen) als Beisitzer.
Großer Dank gilt Ali Riza Ekinci sowie Claudia und Christian Heimbach, welche aus persönlichen Gründen den Vorstand verlassen.
Wichtigstes Ziel bleibt die Aktivierung und Einbindung der Bewohnerschaft in die im Stadtteil anstehenden Aufgaben.
Ab dem 6. Dezember bis zum 17. Dezember findet montags bis freitags von 14 bis 17 Uhr im Nordstadtzentrum eine Puppenausstellung statt. Einige Puppen können auch erworben werden.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und der Eintritt ist frei.
Die Nordstadtbewohnerinnen Dietlind Lienack und Renate Finkenstein freuen sich auf Ihren Besuch.
Mit Glühwein und Punsch feierte das Team des Nordstadtzentrums verspätet mit am Wahlgewinnspiel teilnehmenden Bewohnern die Wahlparty zu den September-Wahlen. August und September hatte es Informationsveranstaltungen mit der DEXT-Fachstelle und Birgit Schlathölter gegeben. Auch Unterstützung bei der Durchführung der Briefwahl war mehrfach angefragt worden. Hauptpreis der Wahltombola war ein Kilo Süßes - je nach Wunsch in Parteifarbe. Glücksfee Jakob Morawietz zog den Namen von Tanja Kasten, die ihren Gewinn an Uwe Linder weitergab. Hintergrund der Veranstaltung war eine Förderung der Wahlbeteiligung verknüpft mit der Förderung des Gemeinwesens.
Die Preisverleihung bei der Wahltombola: Flussstraßen-Quartiersmanagerin Frauke Kühn, Gewinnerin Tanja Kasten und Losfee Jakob Morawietz.
Der Nordstadtverein hatte zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung eingeladen, denn Vereinsmitglied Irena Burk und Autorin des Buches „ Gleich wichtig" und das Urgestein der Gießener Musikszene, Alfons Dörr hatten mit ihrer musikalischen Lesung voll ins Schwarze getroffen. Der Vorsitzende des Nordstadtvereins Patrick Walldorf und der Stadtteilmanager Lutz Perkitny begrüßten die Gäste und bedankten sich bei Irena Burk für ihr Engagement im Verein. Seit zwei Jahren leitet Burk das Projekt“ Die Nordstadt speckt ab“. Beim Schreiben ihres zweiten Buches „ Gleich wichtig“, das aus heiteren und nachdenklichen Kurzgeschichten, die sich rund um die Themen Gewicht halten und Ernährung drehen, kam sie zu der Erkenntnis das alles im Leben gleich wichtig ist. So kam ihr die Idee für die Lesung, im Rahmen ihres Projektes. Mit Alfons Dörr konnte sie einen einen Musik Profi gewinnen, um ihr soziales Projekt zu unterstützen. Der bekannte Musiker, der im Dezember sein 50 jähriges Bühnenjubiläum feiert, sagte spontan zu. Laut Burk werden viele Projekte und Veranstaltungen im Stadtteil von den BewohnerInnen leider nicht ausreichend wahrgenommen und geschätzt. Durch das anspruchsvolle Niveau Dörrs entwickelte sich die Lesung zu einem kleinen, feinen und im wahrsten Sinne des Wortes, erlesenen Event. Alfons Dörr untermalte Burks Texte, musikalisch mit passenden Songs, ausdrucksvoll und sensibel. Beide unterhielten ihr Publikum in einem harmonischen Wechsel, mit Gefühl, Humor und Ernsthaftigkeit. Ein kurzweiliges Programm mit dem herzlichen Charme der beiden Gießener Akteure und ein gelungener kultureller Brückenschlag.
Die Autorin Irena Burk aus der Nordstadt, liest aus ihrem zweiten Buch: Gleich wichtig, unter Begleitung des bekannten Musikers Alfons Dörr, aus der Weststadt am Donnerstag, den 18. November 2021 um 18.30 Uhr im Rahmen des Projektes:
Die Nordstadt speckt ab!
Alfons Dörr gestaltet den musikalischen Rahmen. Die Kombination bietet kurzweilige Abwechslung und ist gleichzeitig ein kultureller Brückenschlag zwischen der Nordstadt und der Weststadt.
Der Eintritt ist frei. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der Corona-Regeln stark begrenzt. Eine Teilnahme ist nur mit Voranmeldung möglich unter 0641/9699788-0.
Irena Burk und das Team des Nordstadtzentrums freuen sich auf Sie!
Sie wollen sich engagieren?
Wie wäre es mit der Mietermitbestimmung bei der Wohnbau Gießen GmbH? Hier stehen die Neuwahlen für den Mieterrat an.
Alle Hauptmieter einer Wohnung verfügen über ein Stimmrecht und können sich in den Mieterrat wählen lassen. Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2021.
Also worauf warten? Lassen Sie sich als Kandidat aufstellen und bestimmen Sie mit über das was bei der Wohnbau in ihrem Wohnviertel passiert - ihre Nachbarn werden es Ihnen danken.
Den Umfang ihres Engagements bestimmen Sie selbst!
Weitere Inforamtionen unter: https://www.wohnbau-waehlt.de/
sowie auf dem unterhalb angehängten Flyer.
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Der Nordstadtverein hatte zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung eingeladen, denn Vereinsmitglied Irena Burk und Autorin des Buches „ Gleich wichtig" und das Urgestein der Gießener Musikszene, Alfons Dörr hatten mit ihrer musikalischen Lesung voll ins Schwarze getroffen. Der Vorsitzende des Nordstadtvereins Patrick Walldorf und der Stadtteilmanager Lutz Perkitny begrüßten die Gäste und bedankten sich bei Irena Burk für ihr Engagement im Verein. Seit zwei Jahren leitet Burk das Projekt“ Die Nordstadt speckt ab“. Beim Schreiben ihres zweiten Buches „ Gleich wichtig“, das aus heiteren und nachdenklichen Kurzgeschichten, die sich rund um die Themen Gewicht halten und Ernährung drehen, kam sie zu der Erkenntnis das alles im Leben gleich wichtig ist. So kam ihr die Idee für die Lesung, im Rahmen ihres Projektes. Mit Alfons Dörr konnte sie einen einen Musik Profi gewinnen, um ihr soziales Projekt zu unterstützen. Der bekannte Musiker, der im Dezember sein 50 jähriges Bühnenjubiläum feiert, sagte spontan zu. Laut Burk werden viele Projekte und Veranstaltungen im Stadtteil von den BewohnerInnen leider nicht ausreichend wahrgenommen und geschätzt. Durch das anspruchsvolle Niveau Dörrs entwickelte sich die Lesung zu einem kleinen, feinen und im wahrsten Sinne des Wortes, erlesenen Event. Alfons Dörr untermalte Burks Texte, musikalisch mit passenden Songs, ausdrucksvoll und sensibel. Beide unterhielten ihr Publikum in einem harmonischen Wechsel, mit Gefühl, Humor und Ernsthaftigkeit. Ein kurzweiliges Programm mit dem herzlichen Charme der beiden Gießener Akteure und ein gelungener kultureller Brückenschlag.
Der Nordstadtverein hatte zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung eingeladen, denn Vereinsmitglied Irena Burk und Autorin des Buches „ Gleich wichtig" und das Urgestein der Gießener Musikszene, Alfons Dörr hatten mit ihrer musikalischen Lesung voll ins Schwarze getroffen. Der Vorsitzende des Nordstadtvereins Patrick Walldorf und der Stadtteilmanager Lutz Perkitny begrüßten die Gäste und bedankten sich bei Irena Burk für ihr Engagement im Verein. Seit zwei Jahren leitet Burk das Projekt“ Die Nordstadt speckt ab“. Beim Schreiben ihres zweiten Buches „ Gleich wichtig“, das aus heiteren und nachdenklichen Kurzgeschichten, die sich rund um die Themen Gewicht halten und Ernährung drehen, kam sie zu der Erkenntnis das alles im Leben gleich wichtig ist. So kam ihr die Idee für die Lesung, im Rahmen ihres Projektes. Mit Alfons Dörr konnte sie einen einen Musik Profi gewinnen, um ihr soziales Projekt zu unterstützen. Der bekannte Musiker, der im Dezember sein 50 jähriges Bühnenjubiläum feiert, sagte spontan zu. Laut Burk werden viele Projekte und Veranstaltungen im Stadtteil von den BewohnerInnen leider nicht ausreichend wahrgenommen und geschätzt. Durch das anspruchsvolle Niveau Dörrs entwickelte sich die Lesung zu einem kleinen, feinen und im wahrsten Sinne des Wortes, erlesenen Event. Alfons Dörr untermalte Burks Texte, musikalisch mit passenden Songs, ausdrucksvoll und sensibel. Beide unterhielten ihr Publikum in einem harmonischen Wechsel, mit Gefühl, Humor und Ernsthaftigkeit. Ein kurzweiliges Programm mit dem herzlichen Charme der beiden Gießener Akteure und ein gelungener kultureller Brückenschlag.
Am Mittwoch den 27. Oktober, Treffpunkt ist um 19 Uhr vor dem Nordstadtzentrum (Reichenberger Straße 9), findet der 24. Bürgertisch Nordtalk in Form eines Stadtteilrundganges statt. Zu dieser Sitzung sind alle Bewohner und Interessierten herzlich eingeladen. Der Abend steht im Zeichen von Polizeioberkommissar Hanno Kern als Schutzmann vor Ort, der sich den Fragen der Besucher stellt und zu einem Rundgang durch die Umgebung des Nordstadtzentrums einläd.
Außerdem ein Thema: „Elterntaxi vor der Georg-Büchner-Schule und dem Landgraf-Ludwigs-Gymansium“. Ihr Teilnahme zugesagt hat hier u.a. Harriet Kühnemann als Schulleiterin der Georg-Büchner-Schule.
Der Nordstadtverein Gießen freut sich auf zahlreiche Besucher.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem unterhalb angehängten Flyer...
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Jetzt ist es soweit!
Die leergezogenen Weserstraßenhäuser werden abgerissen. Erinnerungen und Wehmut kommen hoch. So haben viele von uns und vor allem viele Bewohnerinnen und Bewohner doch schöne Erinnerungen an die Häuser - sie sind ein Stück Heimat und Identität gewesen. Nun fallen sie......
Der Vorteil: Es gibt es Platz für neue Wohnungen und Mehrgenerationenwohnen sowie die AWO.
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Von Felix Leyendecker
GIESSEN - Nach über einem Jahr pandemiebedingter Pause lud der Nordstadtverein jüngst zur Sitzung des „Runden Tisch Flussstraßenviertel“ ein. „Wir wollten einen offenen Tisch ermöglichen, das war aber schon logistisch nicht machbar“, ließ der Vorstand vor Beginn verkünden. Quartiermanagerin Frauke Kühn teilte in ihrem Bericht über die momentane Lage im Quartier mit, dass die Projekte zur Förderung von Bewegungsmöglichkeiten für Kinder weiter anlaufe.
Ein erstes Konzept sei bereits in der Sudetenlandstraße verwirklicht worden, weitere sind entlang der Straße sowie am Asterweg geplant. Die Holztiere sollen den Kindern die Möglichkeit zur körperlichen Betätigung geben. „Da kann dann zum Beispiel geklettert oder sich bewegt werden und die Kinder können Hindernisse überwinden“, schilderte Kuhn. Die Ankündigung weiterer solcher Objekte ist Stand jetzt jedoch noch Wunsch statt Realität. Corona hatte dort den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung gemacht und auch an der Umsetzung gibt es noch offene Fragen. „Das Hundeklo müsste gegebenenfalls umziehen. Wir möchten aber bei der Planung der Objekte die Kinder nach Möglichkeit dabei haben“, so die Quartiersmanagerin.
Spielplatz allerseits begrüßt
Große Anerkennung erhielt Kühn von den Anwesenden beim Thema Spielplatz im Schwarzlachweg. Die Einweihung während der Spielplatzwoche Anfang des Monats sei bei den Anwohnern sehr gut angekommen und werde von allen Seiten begrüßt. „Die Familien sollen den Spielplatz wahrnehmen, denn uns ist bewusst, dass der Winter unter Coronabedingungen wieder schwierig wird“, betont die Organisatorin. Täglich ist eine Auslastung von rund 30 Kindern und 30 Erwachsenen geplant. Obwohl es „nur“ ein Spielplatz sei, unterstrich Kühn, dass dort die Familien ein Rückzugsort haben könnten. Von den Kindern werde der Spielplatz bereits „Feuerwehrspielplatz“ genannt, schilderte sie.
Sorgen bereite den Anwohnern aber die Situation am Abend, wie eine Anwohnerin in ihrem Statement betonte. Sie habe sehr negative Erfahrungen in der Vergangenheit mit jugendlichem Vandalismus und Ruhestörung gemacht und wolle das für den neuen Spielplatz vermeiden. „Ich fürchte, dass die Jugend auf dem neuen Spielplatz Randale macht und dann dort wieder Bierflaschen, Scherben und Zigarettenstummel hinterlässt“, berichtete die Anwohnerin. Sie selbst begrüße den Spielplatz, forderte die Anwesenden jedoch dazu auf, gemeinsam wachsam zu sein, was die Quartiersentwicklung angehe. „Die Kinder hätten einen schönen Spielplatz verdient, dann geben wir ihnen den doch“, bekräftigte sie abschließend. Doch nicht alle Bewohner stimmen vollkommen mit der Anwohnerin überein. „Es gibt keine Jugendspielplätze. Wir ärgern uns über Jugendliche, aber die haben kaum Alternativen“, resümierte ein weiterer Anwohner. Die jungen Leute seien nicht das Problem, sondern die fehlenden Orte für spätabendliche Partys im Freien. „Wir alle waren mal jugendlich, wir waren alle zu laut, wenn wir ehrlich sind“, berichtete der Anwohner aus seiner eigenen Erfahrung.
Für Ordnung sorgen soll künftig auch der Schutzmann vor Ort, Hanno Kern. Der zweifache Familienvater ist selbst in der Nordstadt aufgewachsen und hat das nahegelegene Landgraf-Ludwig-Gymnasium besucht, bevor er Polizeibeamter wurde. „Ich habe einen großen Vorteil, den andere Kollegen nicht haben. Ich habe Zeit“, betonte Kern. Er selbst sei als Schutzmann vor Ort eingesetzt und bekräftigte, dass er „unabhängig, fair und offen für alles“ sei. Der Schutzmann vor Ort kümmere sich um die Probleme vor Ort, versteht sich aber nicht als eine Art Hilfssheriff. „Ich habe den Fühler im Wohngebiet und möchte mir beide Seiten anhören“, so der Polizist. Bei den Problemen werde er die örtlichen, sozialen und gesellschaftlichen Gegebenheiten im Blick behalten. Gerade Corona habe gezeigt, dass der begrenzte Wohnraum in den Vierteln problematische Hotspots fördere. Auch dort werde Kern ein Auge drauf haben. „Probleme lassen sich nur lösen, wenn jede Fraktion mitmacht“, resümierte er seine Aufgabe. Er selbst biete auch Sprechstunden für Anwohner an, damit sich das Frustlevel im Viertel senken könne. „Das Projekt wird auch noch weiter ausgebaut, keine Sorge. Ein Schutzmann ist pro 10 000 Einwohner vorgesehen“, erklärte Kern abschließend das Konzept.
Zum neuen Spielplatz im Schwarzlachweg gibt es viele positive Rückmeldungen. (Symbolfoto: Leyendecker)
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Die Eröffnung des neuen Spielplatzes Schwarzlachweg geht mit einer Spielplatzwoche einher. Geboten werden Angebote für Kinder und Eltern.
Wann? Vom 06. – 10. September 2021, täglich von 15.30 bis 17.30 Uhr
Alles Weitere entnehmen Sie bitte dem Flyer unterhalb.
Quartiermanagerin Frauke Kühn freut sich gemeinsam mit den beteiligten Kooperationspartnern auf viele kleine und große Besucher!
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Von Rüdiger Schäfer
30 Interessierte nehmen an Stadtteilführung in der Gießener Nordstadt teil. Hier leisten Migranten einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen.
GIESSEN - Wer hat ihn noch nicht gesehen, wie er auf seinem roten Fahrrad gemächlich durch die Stadt strampelt mit lauter Musik, die aus dem im Korb am Lenker befestigten Kassettenrekorder dringt? Die Nordstadt ist sein bevorzugtes Revier, dort wohnt er. Unübersehbar ist vor seinem Domizil im Wohnbau-Reihenhaus im Schwarzlachweg der auffällige Vorgarten. Auf dem Bürgersteig stehen zwei Klappstühle. Ein Sonnenschirm spendet Schatten, etliche Blumen bringen Farbe in die ansonsten triste Betonbausiedlung. Außerdem schmücken eine Ferrari-Fahne sowie ein Schal des Fußballclubs Juventus Turin die provisorische Sitzecke. Dort sitzt er sehr oft, der fast 77-jährige Giorgio Vincenzo.
Bei einer zweistündigen Stadtteilführung durch das Flussstraßenviertel mit dem redegewandten, erst 19-jährigen Ali Shaker wurden den 30 Teilnehmern Einblicke in die lokale Migrationsgeschichte gegeben. Darunter befanden sich auch Stadträtin Astrid Eibelshäuser, Koordinatorin Soziale Stadterneuerung Dr. Anna Hoffmann, Leiter des Nordstadtzentrums Lutz Perkitny, Quartiersmanagerin des Flussstraßenviertels Frauke Kühn und Wohnbauchefin Dorothee Haberland. Mit dabei auch die für das Amt des Oberbürgermeisters kandidierenden Wahlkämpfer Frank-Tilo Becher, Frederik Bouffier und Alexander Wright. Die Stadtteilführung ist im Kontext des Projekts "Migration Trail" von Nordstadtverein und Transit Gießen entstanden.
Vincenzo, im Alter von 20 Jahren anno 1964 nach Deutschland gekommen, wurde von Shaker und Perkitny als ein Beispiel vorgestellt, der sich als Migrant nicht nur vollkommen integriert hat, sondern zudem auch das Gemeinwesen stärkt. Jedem Passanten bietet er einen Espresso an, lädt zum Schwätzchen mit einem Stück Kuchen ein, kümmert sich um die Nachbarn. Seinen jahrzehntelang ausgeübten Job als Fußball-Schiedsrichter habe er erst vor wenigen Tagen an den Nagel gehängt. Letztes Jahr habe er bei einem Ampelausfall an der Kreuzung Nordanlage/Asterweg mehr als eine halbe Stunde bis zum Eintreffen der Polizei den Verkehr geregelt. "Ich habe noch nie Probleme mit Deutschen gehabt", sagt er mit glaubhaft sympathischem Lächeln.
Eine Straßenecke weiter fällt ein weiterer besonderer Vorgarten mit Pavillon vor einem der vielen Reihenhäuser auf. Raffaele ist "schon ewig hier", seit 23 Jahren in der Nordstadt "beheimatet". Auch er bringt sich für andere Menschen ein, kocht täglich von seinem Geld Essen für bedürftige Nachbarn, bei deren Abwesenheit führt er ihren Hund aus, gießt die Blumen, betätigt sich als Seelenberater. Doch möchte Raffaele das "nicht an die große Glocke" hängen.
Perkitny: "Das sind hier zwei Beispiele von Originalen, die den Zusammenhalt und das Miteinander im Quartier fördern. Sie sorgen auch dafür, dass sich die Leute in ihrem Quartier gut aufgehoben fühlen." Der "Eder", ein Bolzplatz in der Ederstraße, wurde als ein Ort der Begegnung und Integration bezeichnet. Hier spielten Herkunft und sozialer Rang keinerlei Rolle, seien Freundschaften fürs Leben geschlossen worden.
Sport verbindet
"Auf dem Eder wurde und wird noch immer die Fairness und der Umgang miteinander gelernt - Sachen fürs Leben", so Perkitny. Dabei helfe Sport. "Denn Sport verbindet." Mit diesem Platz habe sich der Stadtteil, in dem Menschen aus 54 Nationen leben, schon immer identifiziert. "Hier fühlen sich viele aufgehoben", wobei das im Elternhaus nicht immer der Fall sei.
Nicht wegzudenken aus dem Flussstraßenviertel ist auch Gülseren Yilmaz, die 1973 mit ihren Brüdern nach Deutschland gekommen ist. Sie betreibt seit 15 Jahren das Reisebüro Rising Sun an der Ecke Asterweg/Sudetenlandstraße. Ihr Bruder Zeynal führt eine Fahrschule, ist langjähriger Vorsitzender des Ausländerbeirates der Stadt. "Multikulti ist schön", sagte sie. Sie habe damit noch nie ein Problem gehabt. Ein kurzer Besuch wurde auch der Pizzeria da Eduardo abgestattet, die nach dem Rundgang die Teilnehmer mit Pizza versorgte.
Vorgestellt wurde auch die "No.1" in der Sudetenlandstraße, wo bei Aktino junge Menschen und Familien Beratung, Begleitung und Betreuung finden. Ihr Quartierkiosk in der Schottstraße zeigte Quartiersmanagerin Kühn, die Stadt den neuen Kinderspielplatz im Schwarzlachweg auf dem Gelände der ehemaligen Schreinerei Möll - der in der zweiten Septemberwoche eröffnet wird.
Haberland berichtete, dass noch dieses Jahr die schon seit langer Zeit leer stehenden Wohngebäude in der Weserstraße abgerissen würden.
Die Neubebauung mit Altentagespflege, U3-Kita und Rehabilitation sowie in der oberen Etage ermöglichtes Mehr-Generationen-Wohnen in- Zwei- bis Vier-Raumwohnungen sei voraussichtlich 2023 fertiggestellt. Der geplante Abriss der Wohngebäude in Schwarzlachweg und Werrastraße würde nicht vor 2024 erfolgen.
Ein Original: Giorgio Vincenzo unterhält sich auf seinem Lieblingsplatz auf dem Bürgersteig vor seiner Wohnung mit Ali Shaker, ganz links der Leiter des Nordstadtzentrums Lutz Perkitny. Foto: Schäfer
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Von Karola Schepp
Umwelt ist ein Begriff mit mehreren Bedeutungen. Er steht für das Ökosystem oder die Natur, meint aber auch unsere direkte Umgebung. Darum geht es im letzten Themenkomplex des Projekts »Ich-Morgen« der Stadtbibliothek. Und dabei wurde es nun ganz pragmatisch: In der Nordstadt sorgten Teilnehmer einer »Wischmob«-Aktion dafür, dass Straßen und Plätze von Müll befreit wurden.
Hier im Quartier gibt es einige Themen, die echte Dauerbrenner sind. Etwas, was den Stadtteil immer wieder beschäftigt, ist das Thema Müll - schlechte Mülltrennung, illegale Sperrmüllablagestellen, Hundekot, fehlende Hundekotbeutel oder Mülleimer werden immer wieder als Problem benannt.« Diese Zeilen hat Annke R. verfasst und auf der Homepage des Stadtbibliotheks-Projekts »Ich.Morgen« hochgeladen. Dieses beschäftigt sich - nach Veranstaltungsrunden zu den Themen Mensch und Arbeit - seit Anfang August mit dem Thema Umwelt. Es lässt dafür nicht nur seinen Bib-Satelliten samt Vermittlerteam in die Stadtteile ausschwirren - noch bis Ende dieser Woche ist er an der Werkstattkirche in der Ederstraße stationiert -, sondern sammelt auch live in der Stadtbibliothek oder auf der Homepage ichmorgen.de Stimmen von Gießenern ein, um sie zu veröffentlichen.
Themenabschluss am 18. September
Ganz pragmatisch wurde dabei am Dienstagnachmittag in der Nordstadt symbolisch zum »Wischmop« gegriffen. Schließlich will sich das »Ich.Morgen«-Team nicht nur theoretisch mit Umweltaspekten auseinandersetzen, sondern diese konkret anpacken. Müllzangen und Handschuhe wurden gestellt. Mitmachen konnte jeder, der Lust hatte.
Und Lust hatten viele. Gut 50 Bewohner der Nordstadt beteiligten sich und sammelten fast zwei Stunden lang Müll im Viertel ein. Weil der traditionelle »Wischmop« diesmal als »Lightversion« ausfallen musste und kein Sammelfahrzeug mitfahren konnte, konnten eher nur kleinere Dinge gesammelt werden. Sperrmüllmöbel oder alte Autoreifen - sonst regelmäßig Teil der Müllsammelaktion - mussten liegen bleiben. Lutz Perkitny vom Nordstadtverein ist dennoch zufrieden: »Als Nordstadtverein freuen wir uns sehr darüber, unsere beliebte Stadtteilreinigungsaktion mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern aller Altersklassen und Kulturen sowie langjährigen Kooperationspartnern zum achten Male durchführen zu können.« Es sei wichtig, dass Menschen endlich wieder zusammenkommen können. Und Bärbel Weigand und Christoph Geist von der Werkstattkirche als Kooperationspartner ergänzen: »Der jährliche Wischmop im Frühjahr musste leider schon zweimal wegen Corona ausfallen. Jetzt können Menschen aus der Nordstadt nicht nur ihre Gedanken zum Thema Umwelt einbringen, sondern auch selbst etwas Praktisches zur Pflege und Erhaltung ihres Stadtteils beitragen.«
Dokumentation im Film geplant
Der Müll wird nicht nur fachgerecht entsorgt, sondern dient auch als Material für ein digitales Kunstprojekt, das zum Themenabschluss-Event von »Ich.Umwelt« am Samstag, 18. September, auf der großen LED-Wand am Berliner Platz gezeigt werden soll. Laut Wally Hund vom »Ich.Morgen«-Team ist ein Film geplant, der all den gesammelten Abfall dokumentiert.
Bis dahin steht bei der letzten Themenrunde des Projekts »Ich.Morgen« die Umwelt weiter im Vordergrund. Wie wird sich unsere Umwelt durch den Klimawandel verändern? Was können wir tun, um dessen Auswirkungen gering zu halten? Wie soll die Welt, in der wir leben, aussehen? Und wie soll das Gießen der Zukunft aussehen? Hierzu sind alle Gießener eingeladen, ihre Gedanken im Bib-Satelliten, in der Stadtbibliothek oder auf ichmorgen.de zu formulieren.
Mit Schaufeln, Schubkarre und Eimern ausgestattet machen sich auch diese Bewohner der Nordstadt auf den Weg, um Müll im Viertel einzusammeln. © Karola Schepp
© Gießener Allgemeine Zeitung 2021
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Sie haben Fragen zur Wahl oder zum Wahlablauf? Birgit Schlathölter von der DEXT-Fachstelle gibt Antworten bei Kaffee und Kuchen.
Wann und wo? Dienstag, 31. August 2021 und Freitag, 24. September 2021 jeweils um 17.30 Uhr im Nordstadtzentrum
Außerdem gibt es beim Tipp des richtigen Wahlausgans 1 Kilogramm Süsses zu gewinnen. Schaut einfach mal bis zum 24. September (Abgabeschluss) im Nordstadtzentrum vorbei und gewinnt!
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Am Dienstag, den 24. August 2021, von 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr ist es soweit. Wir werden gemeinsam mit unseren Partnern von der Werkstattkirche Gießen Nord und dem Projekt: „Ich.MORGENGießen (er-)schreibt Zukunft.GEMEINSAM“ einen Sommer-Wischmob durchführen! Zur ungewohnten Jahreszeit zieht der "Wisch Mob" durch den südlichen Teil der Nordstadt. Treffpunkt ist das Nordstadtzentrum. Von hieraus zieht der "Wisch Mob" in Richtung Sudetenlandstraße und Steinstraße. Um 19 Uhr treffen sich die Teilnehmer zum Abschluss an der Werkstattkirche.
Die Aktion ist zwar sehr kurzfristig angesetzt, trotzdem freuen wir uns auf eine schöne gemeinsame Stadtteilaktion mit Ihnen / Euch und stehen für Fragen gerne zur Verfügung!
Alles Weitere entnehmen Sie bitte dem Flyer unterhalb.
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Einige Angebote wie "Seniorentreff", "Seniorentanz", die "Lebensfäden" (es werden Memory-Boxen gebaut mit Georgia Rakelmann) - und nach den Sommerferien das "Mütter-Cafe" von Aktino - finden wieder statt. Andere Angebote wie "Die Nordstadt speckt ab" denken über den Re-Start nach.
Unabhängig davon freut sich das Team des Nordstadtzentrums jederzeit auf Ihren Besuch, Ihre Mail oder Ihren Anruf.
Wer der Meinung ist, Jugendliche engagierten sich nicht, liegt falsch. Der 18 jährige Ali Shaker aus der Gießener Nordstadt wurden für sein großes ehrenamtliches Engagement ausgezeichnetund erhielt als Preis 250 Euro von Geschäftsführerin Stephanie Serth-Micheel. Ausgezeichnet wurde unter Anderem sein selbstloser Einsatz in der Gießener Nordstadt, im Nordstadtzentrum und beim Fußball.
Der Nordstadtverein freut sich gemeinsam mit Transit Gießen für Ali und sagt danke für den fortwährenden langjährigen Einsatz.
Die Urkunde zum Ehrenamtspreis.
Hanno Kern ist als Schutzmann in Gießen unterwegs. Durch seinen Begleiter kommt er leicht mit der Bevölkerung ins Gespräch.
Von Burkhard Möller
Seit über 15 Jahren gibt es in Gießen und dem Kreisgebiet die »Schutzmänner vor Ort«. Für die Gießener Kernstadt ist Hanno Kern zuständig. Der Polizeioberkommissar ist selten allein unterwegs. Als Diensthundeführer hat er oft einen vierbeinigen Kontaktbeamten dabei. »Mit dem Hund kommt man leichter ins Gespräch mit den Leuten«, sagt der in der Nordstadt aufgewachsene Polizist.
Es ist ein sonniger und ruhiger Nachmittag an der Reichenberger Straße in Gießen. Auf dem Spielplatz hinter dem Nordstadtzentrum toben einige Kinder. Ein Bub saust mit seinem Rädchen an der Sitzgruppe vorbei und bleibt unerschrocken vor dem großen Hund stehen, der neben Hanno Kern Sitz gemacht hat und aufmerksam die Umgebung beobachtet. »Nicht so nah ran«, ermahnt der Polizist den neugierigen Jungen.
Gießen: Vierbeiniger Begleiter von Schutzmann Hanno Kern wird mal ein richtiger Polizeihund
Der zweieinhalb Jahre alte Deutsche Schäferhund ist ein stattliches Tier. Als Welpen hat ihn der Polizeioberkommissar übernommen, um aus »Bones« einen richtigen Polizeihund zu machen. Das wird bald der Fall sein. Denn Kerns bisheriger vierbeiniger Kollege geht bald in Rente. »Der Generationswechsel steht bevor«, erzählt der Polizist.
Der Gießener ist mittlerweile der dritte »Schutzmann vor Ort«, zuständig für die Kernstadt von Gießen und Nachfolger von Germar Dietz und Franz Richter. Der Umstand, dass er zugleich Diensthundeführer ist, habe für dieses Einsatzkonzept einen nicht zu unterschätzenden Vorteil. »Es gibt bei den Leuten eine Scheu, die Polizei direkt anzusprechen. Über den Hund kommt man leichter ins Gespräch«, weiß Kern.
Gießen: Als Schutzmann vor Ort ist Hanno Kern als Vermittler zuständig
Denn das persönliche Gespräch ist für den Schutzmann vor Ort unerlässlich. Er soll bei seinen Streifengängen reinhören in die Bevölkerung, mögliche Problemlagen und Konflikte identifizieren, den Sicherheitsbedürfnissen nachspüren und als Verbindungsglied zwischen Bürger und Polizei fungieren. »In der Fußgängerzone sind die Geschäftsleute oft meine Ansprechpartner, in den Stadtteilen sind es die Bewohner«, berichtet Kern.
Wenn er zwischen der Steinstraße, dem Sandfeld und der Marburger Straße mit seinem Hund oder dem Dienstroller mit Elektroantrieb unterwegs ist, geht im Fall von Hanno Kern mehr vor Ort eigentlich nicht. Im Sandfeld, wo er heute noch lebt, ist er aufgewachsen, hat dort die Grundschule und später das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium besucht. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Stadtteilmanagements wie Lutz Perkitny oder Frauke Kühn kennt er schon länger persönlich.
Schutzmann mit Hund in Gießen: Nordstadt als Blaupause
Die Arbeit in der Nordstadt, hofft er, zu einer Blaupause für andere Stadtteile machen zu können. Neben den telefonischen Sprechstunden hat er an jedem ersten Freitag im Monat eine persönliche im Nordstadtzentrum einrichten können. So ein Angebot kann sich Kern auch für andere Stadtteilzentren vorstellen. Noch indes wird auch der Schutzmann vor Ort, für den der persönliche Kontakt »grundlegend« ist, durch Corona ausgebremst.
Vieles, was an ihn herangetragen werde, sei »klassischer Nachbarschaftstreit« wie die Beschwerde, dass auf einem Balkon gegrillt werde. Oder dass sich Jugendliche an einem bestimmten Ort im Stadtteil treffen und Lärm machen. Auch kaputte Laternen oder Müllansammlungen werden dem Schutzmann vor Ot gemeldet. Manchmal gebe es auch Hinweise auf Straftaten wie Drogenhandel, die er dann an das entsprechende Kommissariat weitergebe. Bürger, die solche Hinweise gäben, stünden mit ihrem Namen dazu. Kern: »Das passiert nicht anonym.«
Gießen: Vermittler zwischen den Kulturen
Die Nordstadt ist auch ein Ort, an dem die Kulturen aufeinandertreffen und manchmal auch -prallen. »Neulich hat sich einer beschwert, weil’s bei den muslimischen Nachbarn, die im Ramadan erst später am Abend beim Essen zusammensitzen, lauter war. Dem habe ich erklärt, dass der Ramadan auf vier Wochen begrenzt ist.« Es habe ihn auch schon eine junge Muslima um Rat gefragt, die ihrem Vater eröffnen wollte, dass sie einen deutschen Freund hat. Ihr habe er ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin der Stadtteilarbeit vermitteln können, berichtet Kern.
Schön an der Aufgabe findet der Polizeibeamte die Freiheit, sich selbst organisieren zu können. Früher habe er in einem Revier in Frankfurt gearbeitet. »Damals hätte ich mir nicht vorstellen können, in meiner Heimatstadt mal so etwas wie der Dorfpolizist zu sein«, sagt Kern und lacht. Mittlerweile kann er sich sehr gut vorstellen, noch lange in »Gießen City« der Schutzmann vor Ort zu sein. (Burkhard Möller)
Die Schutzmänner vor Ort werden auch in der Flüchtlingsunterkunft Gießen eingesetzt. Die machte wegen vieler Polizeieinsätze in der letzten Zeit Schlagzeilen.
Schutzmänner vor Ort
Der Schutzmann vor Ort ist ein nahezu flächendeckendes Konzept der Polizei im Kreis Gießen. Neben Gießen sind im Kreisgebiet vier weitere Schutzmänner vor Ort für die einzelnen Kommunen zuständig. In Gießen wurde der Schutzmann vor Ort 2005 eingeführt. Die Kontakdaten der einzelnen Schutzmänner finden sich auf der Internetseite der Polizei.
Schutzmann vor Ort Hanno Kern mit seinem vierbeinigen Streifenkollegen »Bones«. © Oliver Schepp
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"Ich bin nicht nur zum Trauern da": Irena Burk hat nach einem Buch über den Verlust ihres Ehemanns nun ein weiteres Buch vorgelegt. Es zeugt von einer positiven Lebenseinstellung.
GIESSEN - Irena Burk hat für ihr erstes Buch ein äußerst schweres Thema gewählt. In "Sonntags - Das erste Jahr ohne Waldemar" geht es um den Tod ihres Ehemanns und damit um den Verlust eines geliebten Menschen sowie um den Umgang mit diesem existenziellen Gefühl. Einfühlsam zeigte die Gießenerin dabei gleichzeitig, dass man seine Trauer durchaus auch mit Charme und Witz bewältigen darf. Das passt auch zur Frau aus der Nordstadt, die "von Natur aus positiv gestimmt ist". Nun meldet sie sich mit ihrem zweiten Buch "Gleich wichtig" zurück.
"Inhaltlich, könnte man meinen, ist es der krasse Gegensatz zu meinem ersten Werk. Andererseits ist es eine Art Fortführung, welche die nächste Phase meines Lebens beschreibt", berichtet Irena Burk. In "Gleich wichtig" berichtet sie in kleinen, einfach gehaltenen Kapiteln über Themen wie ihre Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme. 30 Kilo hat sie dabei verloren. Doch vor allem zeigt sie auf ehrliche Art, wie man alltägliche Herausforderungen annehmen und meistern kann. "Vor allem in der momentanen Zeit gilt es, nicht am Leben zu verzweifeln, sondern es weiter zu genießen. Und die Zeit nutzen, um zu reflektieren und seine Balance zu finden." So komme der Titel des Buchs nicht von ungefähr. "Er soll aufzeigen, nicht alles im Leben zu kategorisieren, sondern alles als gleich wichtig zu erachten und auch dabei über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen."
Viele Reaktionen
Die Motivation für ein weiteres Buch zog die Gießenerin, Jahrgang 1961, aus verschiedenen Gründen. "Zum einen ist Schreiben eine tolle Möglichkeit, um die eigenen Emotionen auszudrücken. Das gibt mir viel Kraft. Zudem haben mich die Reaktionen auf mein erstes Buch sehr bewegt und motiviert, weiterzumachen", berichtet sie. Vielen habe es bei der eigenen Trauerbewältigung geholfen. Auch Burk selbst half es während des Schreibens, sich intensiv mit Themen wie Verlust und Trauer auseinandergesetzt zu haben. "Mittlerweile fällt es mir leichter, über solche Dinge zu sprechen und zu schreiben." Natürlich seien beim Verfassen wieder Erinnerungen hochgekommen, die sie mit ihrem an Krebs gestorbenen Ehemann verbinde. "Allerdings ist es kein schmerzhaftes Gefühl, sondern ein dankbares, weil ich mich an tolle Zeiten mit ihm erinnere." Das sei der wohl größte Unterschied zum vorherigen Buch. "Dort war ich auch dankbar, aber mit Schmerz behaftet."
Neben dem Kampf mit den Pfunden geht es in "Gleich wichtig" um alltägliche Herausforderungen sowie ihre öffentliche Rolle als Witwe. Letzteres gibt durchaus Anlass für Kritik. "In meinen Augen ist es ein kleiner Kampf gegen Klischees. In der heutigen Gesellschaft wird angenommen, dass Witwen zurückgezogen leben und einmal die Woche zum Grab ihres Mannes gehen." Seine Gefühle bekomme man dabei ein wenig abgesprochen. "Man darf nicht lachen, fröhlich sein oder generell Emotionen zeigen. Doch ich bin nicht nur zum Trauern da, sondern will das Leben in all seinen Facetten erleben, genießen und Glück empfinden," betont die Autorin.
Neben dem Schreiben widmet sich Irena Burk auch der sozialen Arbeit. Seit über einem Jahr läuft ihr Projekt "Nordstadt speckt ab". Nach dem Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid" hilft man sich gegenseitig beim Abnehmen. Momentan läuft es zwar nur über digitale Gruppenchats, "aber es hilft einfach, gemeinsam an etwas zu arbeiten". Neben der Diätbetreuung versucht sie, den Teilnehmern dabei auch auf persönlicher Ebene zu helfen. "Man bekommt so eine Menge zurück, was die Motivation steigert", freut sich Burk. Dabei geht es auch darum, Essen nicht als selbstverständlich anzusehen, sondern wieder mehr wertzuschätzen, schließlich sei "Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema".
Ob es nun auch zu einem dritten Buch kommt, lässt die Gießerin bewusst offen. "Das kann ich nicht abschätzen. Dieses Gefühl und die Lust darauf kommen von alleine. Wann, weiß ich allerdings nicht."
Irena Burk: Gleich wichtig. 108 Seiten. Tredition.
Die Gießenerin Irena Burk legt ihr zweites Buch vor, in dem es um die Bewältigung des Alltags geht. Foto: Müller
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