„Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“ Jean Jaurès
So viele unserer Bewohner aber auch unsere Kooperationspartner geben uns täglich diese Hoffnung. Genau dieses Vertrauen und diese wertvolle Zusammenarbeit mit Ihnen / Euch schätzen wir so sehr. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle herzlich für den geleisteten Einsatz und die enorme Unterstützung im Jahr 2020 bedanken.
Das Team des Nordstadtzentrums wünscht stellvertretend für den Nordstadtverein eine schöne, gemütliche und glückliche Weihnachtszeit und für das kommende Jahr nochmals Kraft zur Geduld sowie eine ein starke Gesundheit in dieser aktuell nicht ganz einfachen Situation. Aber wir glauben fest an ein schönes Frühjahr und einen umso schöneren weiteren Jahresverlauf nach schwierigen Wintermonaten. Es gibt nun wirklich langsam Licht am Ende des Tunnels.
Jetzt aber wünschen wir Ihnen / Euch von Herzen eine entspannte Zeit mit zahlreichen schönen Momenten im Kreise der Familie, sowie mit Freunden und Bekannten.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Jahr 2021!
Du bist Schüler und im Homeschooling? Und du brauchst Unterstützung? Dann komm vorbei im Nordstadtzentrum. Giesi vom Holzwurm und andere unterstützen Dich in unserem digitalen Lernraum.
Wo? Nordstadtzentrum
Reichenberger Str. 9, 35396 Gießen
Wann? Mo-Mi+Fr: 8.oo-12.3o Uhr
Do: 11.oo-12.3o Uhr
Das Plakat zum Projekt.
Bügeleisen, Kühlschrank, Fernseher - es gibt viele Möglichkeiten, Strom zu sparen. In nahezu jedem Haushalt stehen elektrische Geräte, und manche verursachen versteckte und teils hohe Kosten. Umwelt und der eigene Geldbeutel können von einer Beratung profitieren, die in Kooperation von Nordstadtverein und Caritas ab Januar angeboten wird. Ein geschultes Stromsparteam kommt ins Haus, zeigt Stromfresser auf und hat gute und teils kostenfreie Hilfsmittel sowie Tipps zum Stromsparen und Gerätetausch dabei. Auch Telefon- und Onlineberatung sind möglich: Caritas Wetzlar 06441/4453573 und stromspar@caritas-wetzlar-lde.de.
Der Nordstadtverein steht Ihnen bei Fragen zum Projekt gern zur Seite. Einfach vorbeikommen oder sich telefonisch bzw. per mail melden unter: 0641/9699788-0 oder info@nordstadtverein-giessen.org
Der Nordstadtverein lädt Sie in Kooperation mit dem Schutzmann vor Ort / Polizei Mittelhessen zur ersten Sprechstunde ins Nordstadtzentrum (Reichenberger Straße 9) ein. Diese findet am Freitag den 11. Dezember um 14:00 Uhr statt. Hanno Kern als Schutzmann vor Ort steht allen Interessenten Rede und Antwort und freut sich gemeinsam mit dem Nordstadtverein auf Ihren Besuch.
Weiteres zur neuen Sprechstunde finden Sie in Kürze hier...
350 Kita-Kinder schmücken den Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz vor dem Nordstadtzentrum - in kleinen Gruppen und Corona-konform. Zum Abschluss gibt es süße Überraschungen.
Von rsc
GIESSEN - Für die Nordstadt-Kitas ist es in der Vorweihnachtszeit ein jährliches Ereignis: Die Kinder, ihre Eltern und Erzieher basteln in wochenlanger Vorarbeit Baumschmuck und beim Tannenzauber auf dem Marktplatz des Nordstadtzentrums wird in einer gemeinsamen Aktion der Baum dekoriert. Bei dem Event kommen alljährlich Kinder der umliegenden Kindertagesstätten mit ihren Betreuern und Eltern zusammen. Dabei wird um den vom Gartenamt gespendeten Weihnachtsbaum gemeinsam mit vielen Bewohnern und unterstützt durch den Posaunenchor Wieseck gesungen und im Anschluss bei Kinderpunsch, Glühwein, Muffins und Kuchen der Abend genossen.
In diesem von Corona geprägten Jahr haben die Nordstadt-Kitas ein Konzept ausgearbeitet, um den Tannenzauber gerade trotz aller Missstände stattfinden zu lassen: An den einzelnen Wochentagen besuchten die Kitas mit ihren insgesamt 350 Kindern in kleinen Gruppen über den Tag verteilt im Nordstadtzentrum den Tannenbaum, um diesen zu schmücken und gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. Der Nordstadtverein hatte mit einem Schoko-Nikolaus und kleinen Geschenktütchen zum Abschluss immer eine kleine Überraschung für die Kinder parat, um für ein bisschen Freude zu sorgen.
Dazu Lutz Perkitny, Leiter des Nordstadtzentrums: "Dem Verein ist es wichtig, mit dem Tannenbaum auch den Bewohnern des Stadtteils ein Stück Normalität und vor allem ein wenig Freude in dieser schwierigen Zeit zu vermitteln." Dies ist gelungen. Zahlreiche Passanten blieben am Baum stehen, um ihn zu betrachten oder auch den Kindern beim Schmücken und Singen beizuwohnen. Alle Beteiligten freuen sich bereits jetzt auf einen hoffentlich wieder normalen Tannenzauber im kommenden Jahr.
Zum Foto: Hand in Hand: Lutz Perkitny hängt den von den Kita-Kindern angereichten Schmuck in den Baum. Foto: Schäfer
© Gießener Anzeiger 2020
Alle Rechte vorbehalten | Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Gießener Anzeigers
Markierungen für das Abstellen von Mülltonnen im Schwarzlachweg wurden angemahnt, ebenso die Parksituation beim "Runden Tisch" in der Nordstadt diskutiert.
Von Rüdiger Schäfer
GIESSEN. "Es geht endlich los mit dem Bewohnerparken nördlich der Nordanlage," verkündete Holger Hedrich freudig. "Und wann passiert das mit dem 'M' im Schwarzlachweg?", konfrontierte ein Anwohner den Leiter der Straßenverkehrsabteilung des Ordnungsamtes beim "Runden Tisch" im Flussstraßenviertel. Mit der Frage war eine wie der Buchstabe M aussehende weiße Markierung auf der Straße vor den Hauseingängen gemeint, die für das Abstellen der Mülltonnen an Abholtagen vorgesehen ist. Auf der Markierung darf nicht geparkt werden.
Schon seit vielen Jahren sei dieses Problem bekannt, ergänzte Frauke Kühn, Quartiersmanagerin im Flussstraßenviertel. Bereits Ende 2019 hätte die Stadt einen Brief geschrieben, dass dieses Anliegen erledigt werde. Hedrich begründete den Nichtvollzug mit zahlreichen Personalwechseln in seiner Behörde, wodurch "viel hängen geblieben" sei. "Ich bin guter Dinge, dass wir das mit dem Tiefbauamt beim Schilderaufstellen für das Anwohnerparken dieses Jahr noch hinkriegen", versuchte er einige erboste Gemüter zu beruhigen. Runder-Tisch-Vorsitzende Conny Mim merkte süffisant an, dass "solche Markierungen in Wieseck dagegen in aller Regel schnell erfolgen. Wieso nicht hier?"
Fast im gesamten Flussstraßenviertel gehören bis auf wenige Ausnahmen alle Gebäude der Wohnbau. Es existiert bereits jetzt ein hoher Parkdruck. Geschuldet ist der wohl der Tatsache, dass so gut wie keine Garagen und keine Stellplätze auf den Grundstücken vorhanden sind, sodass jeder Bewohner, der einen Kraftwagen sein Eigen nennt, diesen notgedrungen auf die Straße stellen muss. Die Quartiersmanagerin hatte bereits im letzten Dezember thematisiert, dass dieser Parkdruck durch die anstehende Parkraumbewirtschaftung voraussichtlich noch wesentlich verstärkt werde.
Parkuhren installiert
Ab Oktober soll nun der Bereich zwischen Nordanlage und Steinstraße bezüglich des Parkens von der Stadt bewirtschaftet werden. Die ersten Parkuhren sind bereits installiert. Die vielen Berufspendler, die im Arbeitsamt an der Nordanlage arbeiten und ihr Fahrzeug mit Vorliebe in diesem Bereich abstellen, sollen in die Parkhäuser verdrängt werden. Ob dies funktioniert oder ob sie nach Norden in das Flussstraßenviertel ausweichen, bleibt abzuwarten. In diesem Fall würde sich die Suche nach einem Parkplatz dort noch weiter erhöhen. Hedrich: "Nach einem halben bis dreiviertel Jahr werden wir die Auswirkungen unter die Lupe nehmen."
Der Abteilungsleiter des Ordnungsamtes war jedoch eigentlich erschienen, um die aktuelle Verkehrssituation zu erläutern. Und das in Verbindung mit Rettungswegen für Feuerwehr und Notdienst. "Insbesondere in den Abendstunden ist Platz für die Rettungswege nicht gegeben." Dies betreffe die gesamte obere Ederstraße. Ein großes Problem für die Rettungsdienste stelle auch die nicht ausreichende Bewegungsfläche in den Kurvenbereichen von der Ederstraße in die Fuldastraße und danach die Biegung der Fuldastraße dar.
Zu eng für Rettungswagen
Weder könnten die Rettungsdienste den Hof der Häuser Fuldastraße 5 und 5a erreichen noch die Zu- und Durchfahrt hinter den Häusern Fuldastraße 4, 6, 8 beziehungsweise Ederstraße 33 bis 39 nutzen, sodass der Brandschutz nicht in vollem Maße gewährleistet werden könne. Eine Inaugenscheinnahme der Presse vor Ort erzeugte eine gewisse Verwirrtheit. So ist an der Ecke Eder-/Fuldastraße ein - lediglich temporäres - Verkehrsschild aufgestellt, das das Halten in diesem Bereich ausschließlich von Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr (ab 22.07.) untersagt. Hedrich kündigte an, dass Veränderungen im Flussstraßenviertel in Kürze erfolgen würden.
Ihm sei aufgefallen, dass die Autos in der Ederstraße fast nur in eine Richtung fahren. Tatsächlich parken alle stadteinwärts rechts und auch links auf dem halben Bürgersteig. "Wenn man die Ederstraße zur Einbahnstraße machte und Radfahren im Gegenverkehr zuließe, könnten alle Autos rechts auf der Fahrbahn parken, würden den Bürgersteig nicht mehr verengen. Und genügend Platz für den Rettungsdienst wäre auch vorhanden." Im Bereich der Fuldastraße ließe sich das fortsetzen, auch müssten die beiden Straßenabknickungen freibleiben. Dadurch fielen einige weitere Parkplätze weg.
Zum Foto: Parkplatz für Mülltonnen: Auf den Markierungen dürfen Autos nicht abgestellt werden. Foto: Schäfer
© Gießener Anzeiger 2020
Alle Rechte vorbehalten | Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Gießener Anzeigers
VORANMELDUNG ERFORDERLICH unter 0641/9699788-0
Der Nordstadtverein Gießen e.V. und sein Quartiermanagement laden Sie herzlich zur nächsten Sitzung des „Runden Tisch Flussstraßenviertel“ am Dienstag, den 22. September 2020 um 19:00 Uhr in der Alevitischen Gemeinde, Reichenberger Straße 5 – 7 ein.
Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:
1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
2. Genehmigung der Tagesordnung
3. Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung (10.03.2020)
4. Bericht des Quartiermanagements
5. Bericht Stadt Gießen/Koordinierungsstelle Soziale Stadt
6. Die Bewohner des Flussstraßenviertels stellen Fragen an den „Runden Tisch“ und die Wohnungsbaugesellschaften
7. Verschiedenes
Die Tagesordnung wurde vom Vorstand des Runden Tisches erstellt. Zur öffentlichen Sitzung des Runden Tisch sind alle Interessierten herzlichst eingeladen! Und nicht zu vergessen: Ein Dankeschön an dieser Stelle unseren hilfsbereiten, alevitischen Nachbarn!
Mit freundlichen Grüßen
Vorstand Runder Tisch
Es ist soweit, endlich:
Das Jugendzentrum Holzwurm hat wieder für die Kinder und Jugendlichen der Nordstadt geöffnet.
Wann, wie genau und unter welchen Auflagen, dazu geben die Kolleginnen und Kollegen des Jugendzentrums Auskunft.
Für alle (Theater-)Interessenten: Am kommenden Dienstag haben wir die "Mobile Sommerwerft" bei uns in Gießen und auch in der Nordstadt zu Gast. Zwischen 16:30 und 18:40 Uhr zieht das Open-Air-Theater von der Steinstraße über Schwarzlachweg und Asterweg zum Kreisel an der Schottstraße und am Ende vor die Kita Schottstraße.
Kommt vorbei, das Theater ist kostenlos und freut sich auf viele große und kleine Besucher aus der Nordstadt und allen anderen Orten der Umgebung!
Das Team des Nordstadtzentrums freut sich auf viele Besucher!
Die Gruppenangebote im Stadtteilzentrum starten wieder, zumindest in Teilen. Ausgesetzt bleibt bis auf Weiteres das Café Rodtberg.
Der Nähkurs Schneidern & Schwatzen (montags ab 09:30 Uhr), das Handarbeitsangebot "Lebensfäden" (donnerstags ab 10 Uhr), der Seniorentreff (dienstags ab 14 Uhr), das Seniorentanzangebot (freitags ab 14 Uhr) die Musikproben des Türkischen Kunstmusik und Kulturvereins (sonntags ab 12 Uhr) und auch der Spieltreff ab 12. Juli immer 14-tägig (sonntags ab 16 Uhr) finden von nun an wider statt. Alle weiteren Angebote bleiben, zumindest vorerst, ausgesetzt.
Ebenso sind Feierlichkeiten im Nordstadtzentrum aktuell noch nicht möglich.
Das Nordstadtzentrum ist weiterhin wie gewohnt für seine Bewohnerinnen und Bewohner geöffnet. Ralf Gockel von der Sozialberatung Aktino der Aktion Perspektiven, Heike Grimm, Frauke Kühn und Lutz Perkitny vom Nordstadtverein stehen bei Fragen und Anliegen zur Verfügung. Ebenso findet die Sprechstunde von „Jugend Stärken im Quartier“ mit Elke Hopf wieder 14-tägig donnerstags um 17:30 Uhr sowie nach Vereinbarung statt.
Das Team des Nordstadtzentrums freut sich auf Ihren Besuch, Ihre Mail oder Ihren Anruf.
Das Nordstadtzentrum ist weiterhin wie gewohnt für seine Bewohnerinnen und Bewohner geöffnet. Ralf Gockel von der Sozialberatung Aktino der Aktion Perspektiven, Heike Grimm, Frauke Kühn und Lutz Perkitny vom Nordstadtverein stehen bei Fragen und Anliegen zur Verfügung. Ebenso findet die Sprechstunde von „Jugend Stärken im Quartier“ mit Elke Hopf wieder 14-tägig donnerstags um 17:30 Uhr sowie nach Vereinbarung statt.
Nach wie vor bieten wir zudem einen Einkaufsservice für ältere und kranke Menschen, sowie die Auslieferung eines kostenlosen Mittagessens an interessierte Nordstadtbewohner an. Möglich ist dies nur durch die Küchen von "Gutburgerlich" in der Bahnhofstraße und die IJB Gießen, denen wir hierfür herzlich danken möchten. Ebenso ein großes Dankeschön an alle ehernamtlichen Unterstützer.
Das Team des Nordstadtzentrums freut sich auf Ihren Besuch, Ihre Mail oder Ihren Anruf.
Die Gruppenangebote finden aufgrund der aktuellen Situation leider noch nicht wieder statt, ebenso sind Feierlichkeiten im Nordstadtzentrum bis auf weiteres noch nicht möglich.
Das Amt für soziale Angelegenheiten, das Büro für Integration, die soziale Stadterneuerung und das Büro für Frauen und Gleichberechtigung hat ein Plakat gestaltet, das die wichtigsten Informationen über die Unterstützungsangebote der Stadt Gießen vermitteln soll. Alles Weitere entnehmen Sie bitte dem Flyer unterhalb.
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Um älteren und chronisch kranken Menschen in Gießen zu helfen, gründen sich Freiwilligendienste. Restaurants wie "Gutburgerlich" und "Lieblingsmensch" spenden Essen.
Von Stephan Scholz
GIESSEN Älteren und chronisch kranken Menschen in der Corona-Krise beistehen und helfen: Das ist die Idee des Freiwilligendienstes, der in der Nordstadt vor einer Woche Fahrt aufgenommen hat. Seitdem erledigen die Helfer nicht nur Einkäufe für Bewohner, für die in der aktuellen Situation ein besonderes gesundheitliches Risiko besteht. Regelmäßig liefern die Ehrenamtler auch Essen aus, die von den heimischen Restaurants "Gutburgerlich" und "Lieblingsmensch" kostenlos abgegeben werden. "Die Menschen bedanken sich. Der Dienst ist eine sehr gute Sache", sagt Helfer Ali Ekinci, der zum Team um Nordstadtmanager Lutz Perkitny gehört. Der neue Dienst hat in der vergangenen Woche weitere Unterstützer und Kooperationspartner gefunden, darunter Prof. Alexander Haas, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität. Am heutigen Montag beginnt daneben ein neues Projekt in der Weststadt: Annke Rinn und Christoph Balasch vom Quartiersmanagement Nördliche Weststadt haben ebenfalls einen Einkaufsdienst mit Freiwilligen für den Stadtteil ins Leben gerufen. Und auch in Wieseck und beim MTV Gießen sind Dienste aktiv.
Essen ausliefern
Es ist still im telefonisch erreichbaren Nordstadtzentrum, als Ekinci von seiner Mittagstour zurückkommt. Zweimal täglich ist er unterwegs, um Essen aus den beteiligten Restaurants im Stadtteil auszufahren. "Die Gesellschaft muss jetzt füreinander da sein. Diese Pandemie können wir nur gemeinsam überstehen, und wenn der Stärkere für den Schwächeren da ist", meint der Unternehmer, dessen Schlüsseldienst wegen der Krise derzeit geschlossen ist. Die Einhaltung der Sicherheitsregeln bei der Auslieferung von Essen und Einkäufen funktioniere gut. "Das Halten des Abstands klappt. Ich klingele, stelle das Essen ab und die Leute nehmen es sich, wenn ich wieder weg bin", so der Ehrenamtler. Die Speisen der Restaurants erhalten "Leute, die entweder von Arbeitslosengeld II leben, aufstocken oder regelmäßig auf Lebensmittel von der Tafel angewiesen sind", ergänzt Perkitny. Die Liste an Freiwilligen, die ihm für den Dienst zur Verfügung stehen, ist in der letzten Woche auf rund 30 Personen angewachsen. "Dazu gehören auch viele junge Leute", erläutert der Nordstadtmanager. Die Aufgaben, die sie übernehmen, variierten individuell und reichten vom Abholen von Päckchen bis zu Einkäufen. Zu den Organisationen, die sich in den Nordstadtdienst einbringen, gehört die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde. "Wir tun das, weil wir eng mit der Nordstadt verbunden sind und weil wir einen Beitrag leisten wollen, die Not der Menschen zu lindern", führt Pastor Thorsten Lehr aus. Darüber hinaus sei man intern dabei, die Senioren aus dem Stadtteil, die der Gemeinde angehören, telefonisch zu betreuen. "Das ist eine seelsorgerische Aufgabe", weiß Lehr. Auch der MTV, der einen eigenen Helferdienst betreibt, hat sich mit dem Nordstadtverein ebenso vernetzt wie Dekan Haas. Mit seinen Kollegen hat er die Studierenden am Fachbereich zum ehrenamtlichen Engagement aufgerufen und sie, auch zur Kontaktvermittlung an andere Organisationen, an Nordstadtmanager Perkitny verwiesen. Und auch auf die städtische Initiative "Gießen hilft" weist Haas die Studierenden hin.
Angebot in Wieseck
In Abstimmung mit dem Nordstadtverein organisiert die evangelische Gesamtkirchengemeinde Gießen-Nord einen Einkaufsdienst für Wieseck. Die Nachfrage nach dem Dienst der derzeit 15 Ehrenamtlichen sei derzeit noch gering, erzählt Carolin Kalbhenn. "Viele ältere Menschen rufen an und sagen uns, dass sie es nett finden, dass wir das anbieten, dass sie aber weiterhin selbst einkaufen gehen", berichtet die Pfarrerin. Es gebe allerdings auch Anrufer, die sich melden, um für die kommende Zeit vorzubeugen. "In zwei Wochen kann die Sache ganz anders aussehen. Deshalb nehmen wir weiterhin Freiwillige auf", betont Kalbhenn. Wer Kontakt aufnehmen möchte, erreicht Silvia Weingarten im Sekretariat der Gesamtkirchengemeinde dienstags, donnerstags und freitags von 8.30 Uhr bis 12 Uhr sowie mittwochs von 14 Uhr bis 17 Uhr unter der Telefonnummer 0641/9502083. Im Internet sind unter www.evangelisch-giessen-nord.de weitere Informationen zu finden.
Zu den Unterstützern der Nordstadt-Initiative gehört das Team des "Lieblingsmensch" um Ela Cetin-Honca. "Wir bereiten Abendbrote vor, die im Stadtteil kostenlos verteilt werden", sagt Cetin-Honca. Brot und Brötchen habe die Gaststätte bislang eingekauft, um sie mit Aufschnitt aus dem eigenen Laden zu belegen. "Wir sind aber gerade dabei, Bäckereien und Lebensmittelläden in der Umgebung anzufragen, ob sie nicht Brot, Brötchen und auch andere Lebensmittel übrig haben", führt Cetin-Honca aus. Die Resonanz darauf sei sehr gut, die Unterstützung laufe langsam aber stetig an. "Wir spenden zehn Essen am Tag für Leute in der Nordstadt", sagt Philipp Kübler vom "Gutburgerlich". Man wolle dieses Engagement aber ausweiten, auch weil die Aktion "Essen für jemand anderen", bei der Kunden 4,50 Euro Kosten für ein zusätzliches Essen für jemand anderen zahlen, funktioniert. "Die Resonanz ist gut. Wir haben sogar immer mal wieder Leute, die gleich zehn Essen für andere auf einmal bezahlen", so Kübler. Das Restaurant sammelt diese Gelder in einem Pool und ist derzeit auf der Suche nach Abnehmern für die Essen. Das gilt auch für zehn weitere kostenlose Essen, um die "Gutburgerlich" das eigene Engagement auf 20 Speisen täglich erhöhen möchte. Diese zusätzlichen zehn selbst finanzierten Essen könnten etwa an Polizei oder auch Krankenhäuser gehen
Der Dienst des Quartiersmanagements Nördliche Weststadt geht heute an den Start, informiert Rinn. Personen ab 60 Jahren, mit Vorerkrankungen oder in Quarantäne können Einkäufe montags bis freitags zwischen 10 und 14 Uhr unter der Telefonnummer 0641/97265127 vereinbaren.
"GIESSEN HILFT"
Um sie zu bündeln und auf ihrer Internetseite zu kommunizieren, sucht die Stadt Hilfsangebote, die auf einen direkten Kontakt zwischen Helfer und Geholfenem verzichten. Wer sein Angebot veröffentlichen möchte, erreicht die Stadt unter der Mailadresse soziales@giessen.de. Der Telefonkontakt ist unter 0641/306-2062 möglich. Benötigt werden folgende Informationen: Wer bietet was wo an? Wer ist Zielgruppe und wie werden die Hilfsbedürftigen erreicht? Kontaktdaten für Hilfesuchende und Hilfeanbietende sind ebenso gefragt wie Kontakte für einen E-Mail-Verteiler der Stadt. Eine weitere wichtige Frage für die Meldung: "Mit welchen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass der persönliche Kontakt vermieden und die Ansteckungsgefahr minimiert werden?" (olz)
Der Dienst des Nordstadtvereins ist für die Menschen aus der Risikogruppe im Stadtteil unterwegs. Foto: Friese
© Gießener Anzeiger 2020
Alle Rechte vorbehalten | Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Gießener Anzeigers
Der Nordstadtverein in Gießen hat einen Freiwilligendienst für den Stadtteil organisiert. Die Stadt möchte bestehende Angebote bündeln.
Von Stephan Scholz
GIESSEN Lutz Perkitny macht sich Sorgen, auch wenn sich die durch die Corona-Krise bedingte Lage in der vergangenen Woche in der Nordstadt nach seiner Wahrnehmung stark verändert hat. "Mittlerweile ist es auf den Straßen deutlich leerer. Viele halten sich an die Vorgaben", beschreibt der Nordstadtmanager die Situation im Stadtteil. Dass er sich dennoch Gedanken macht, hat vor allem damit zu tun, dass es aber auch noch Menschen gibt, die draußen unterwegs sind. "Ich habe eine Vermutung: Die Gefahr ist unsichtbar und ich denke, dass sich mancher vor diesem Hintergrund fragt, was ihm schon passieren soll", meint Perkitny. Da es sich dabei auch um einige alte Menschen und damit Angehörige der Risikogruppe handelt, hat der Nordstadtverein jetzt für den Stadtteil einen Hol- und Bringservice mit Freiwilligen ins Leben gerufen. Das Projekt startet am heutigen Montag. Nur ums Einkaufen geht es nicht. Der Verein möchte auch Freiwillige gewinnen, die mit alten Menschen in der Nordstadt am Telefon Gespräche führen.
Sicherheitsabstand
Neben Kindern und Jugendlichen, die in der letzten Woche in der Nordstadt unterwegs waren, sorgt sich Perkitny um die Älteren auf dem Weg zum Einkaufen oder in die Apotheke. Dabei gehe es vermutlich häufig nicht nur um die Versorgung: "Ich glaube, dass gerade viele alte Menschen oftmals niemanden haben und dass das Gespräch mit dem Kassierer häufig das einzige am Tag ist. Deshalb fürchte ich, dass sich diese Menschen in der aktuellen Situation eingekerkert fühlen", schätzt der Stadtteilmanager. Der neue Dienst, der sich unter anderem am Vorbild des TV Hüttenberg oder ähnlichen Initiativen von Jugendorganisationen der Parteien orientiert, soll abhelfen. Perkitny: "Wir brauchen so etwas für die Nordstadt. Und dabei geht es eben auch um Beziehungsarbeit." Eine ganze Reihe Freiwilliger habe sich bereits gemeldet, um sich für den neuen Dienst zur Verfügung zu stellen. Dafür wünscht sich Perkitny auch die Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen aus dem Stadtteil, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde sei bereits dabei.
Der Hol- und Bringservice für Menschen über 60 Jahren oder mit chronischer Erkrankung aus der Nordstadt startet heute. Ab sofort wird der "Verein der angesprochenen Zielgruppe im Stadtteil ermöglichen, montags bis freitags täglich zwischen 10 und 14 Uhr im Nordstadtzentrum unter 0641/ 9699788-0 ihre 'Bestellungen' für einen Einkauf aufzugeben. Ziel ist es, diesen Menschen die Gefahren durch einen eigenen Einkauf zu ersparen", heißt es in der Handreichung des Nordstadtvereins. In ihr ist auch ausführlich beschrieben, welche Sicherheitsbestimmungen unter anderem für das Ausliefern der Waren für die beteiligten Parteien unbedingt einzuhalten sind. Der unmittelbare Kontakt zwischen Bedürftigem und Einkäufer wird vermieden. "Während des gesamten Vorgangs sind Handschuhe zu tragen und für den Fall einer nicht geplanten Begegnung mit der bedürftigen Person sind wiederum mindestens zwei Meter Abstand zu wahren", expliziert die Handreichung. Man hoffe auf eine Annahme des Angebotes und auf möglichst viele freiwillige Unterstützer. "Dafür möchten wir uns bereits jetzt sehr herzlich bei jedem bedanken, der diese Idee unterstützt. Es geht um Menschenleben", formuliert die Handreichung. Wer sich selbst engagieren möchte, kann mit dem Verein im Nordstadtzentrum unter der angegebenen Telefonnummer Kontakt aufnehmen.
"Sehr berührt"
"Ich bin sehr berührt und finde es großartig, wie viele sich in der Stadt in Initiativen zusammentun, um für andere Menschen da zu sein. Schon jetzt möchte ich allen danken, die so große Hilfsbereitschaft zeigen", unterstreicht Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz im Gespräch mit dieser Zeitung mit Blick auf zahlreiche freiwillige Initiativen in der Stadt, für die der Dienst des Nordstadtvereins ein Beispiel ist. Aktuell gebe es in Gießen bereits viel Bereitschaft, zu helfen. Die Stadt möchte dies gern unterstützen, die Angebote koordinieren und Menschen zusammenbringen. Deshalb schreibt sie unter anderem Vereine, Glaubensgemeinschaften und Initiativen im Stadtgebiet an. Auf der städtischen Homepage www.giessen.de soll ein Überblick über die Angebote entstehen.
"GIESSEN HILFT"
Um sie zu bündeln und auf ihrer Internetseite zu kommunizieren, sucht die Stadt Hilfsangebote, die auf einen direkten Kontakt zwischen Helfer und Geholfenem verzichten. Wer sein Angebot veröffentlichen möchte, erreicht die Stadt unter der Mailadresse soziales@giessen.de. Der Telefonkontakt ist unter 0641/306-2062 möglich. Benötigt werden folgende Informationen: Wer bietet was wo an? Wer ist Zielgruppe und wie werden die Hilfsbedürftigen erreicht? Kontaktdaten für Hilfesuchende und Hilfeanbietende sind ebenso gefragt wie Kontakte für einen E-Mail-Verteiler der Stadt. Eine weitere wichtige Frage für die Meldung: "Mit welchen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass der persönliche Kontakt vermieden und die Ansteckungsgefahr minimiert werden?" (olz)
Im Nordstadtzentrum ist es mittlerweile still. Um Bewohnern zu helfen, hat der Nordstadtverein einen Dienst organisiert. Foto: Friese
© Gießener Anzeiger 2020
Alle Rechte vorbehalten | Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Gießener Anzeigers
Corona-Virus: Idee eines Hol- und Bring-Service Nordstadt
Aufgrund der Ausnahmesituation durch das Corna-Virus möchte der Nordstadtverein mit der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Gießen (EFG) ab sofort einen Hol- und Bring-Service für ältere Menschen über 60 Jahre und chronisch kranke Menschen ausrichten.
Diverse Freiwillige und Unterstützer, denen dafür ein großes Dankeschön gilt, haben sich hierzu bereits bei uns gemeldet und tragen diese Idee mit. Ab Montag, den 23.3.2020 wird der Verein der angesprochenen Zielgruppe im Stadtteil ermöglichen, montags bis freitags täglich zwischen 10 und 14 Uhr im Nordstadtzentrum unter 0641/9699788-0 ihre „Bestellungen“ für einen Einkauf aufzugeben. Ziel ist es diesen Menschen die Gefahren bei einem eigenen Einkauf zu ersparen.
Da wir auch aktuell noch beunruhigend viele ältere Stadtteilbewohner auf den Straßen und Wegen des Stadtteils wahrnehmen möchten wir diese Gruppe unterstützen, da diese Gruppe durch die Viruserkrankung akut gefährdet sein wird. Darüber hinaus möchten wir aber auch Freiwillige gewinnen, die sich ggf. die Zeit nehmen mit älteren Menschen in selbstbestimmten Abständen zu telefonieren, um diesen die Einsamkeit zu nehmen. Denn nicht zuletzt dies ist ein Grund warum gerade ältere Menschen in der Nordstadt noch unterwegs sind.
Leider haben wir das Gesundheitsamt nicht erreichen können, bzw. auf unsere Anfrage nach einer Handreichung bzgl. Verhaltensmaßregeln für Freiwillige im Rahmen des Einkaufs noch keine Rückmeldung erhalten. Dies ist verständlich, sind doch gerade die Gesundheitsämter nun am Rande ihrer Leistungsfähigkeit.
Deshalb schlagen wir folgendes Vorgehen vor. Wir vermitteln zwischen den bedürftigen Menschen und den Freiwilligen den Austausch der Kontaktdaten und Telefonnummern. So ist eine Abstimmung zwischen beiden Seiten möglich. Der Freiwillige holt dann das Geld bei der bedürftigen Person ab. Dabei stimmt man sich telefonisch so ab, dass der Einkäufer sich bei Eintreffen am Wohnort nochmals per Mobiltelefon meldet und die Kontaktperson daraufhin die Einkaufsliste mit einem entsprechenden Geldbetrag für ihren Einkauf an einem vereinbarten Ort bzw. vor der Tür ablegt. Es folgen der Einkauf und die Anlieferung. Hier wird erneut über einen Anruf signalisiert werden, dass Einkauf und Restgeld nun vor die Tür gelegt werden und im Anschluss von der bedürftigen Person geholt werden können. Während des gesamten Vorgangs sind Handschuhe zu tragen und für den Fall einer nicht geplanten Begegnung mit der bedürftigen Person sind wiederum mindestens zwei Meter Abstand zu wahren. Wenn möglich sollten solche Kontakte jedoch wie beschrieben ausbleiben.
Wir hoffen auf eine Annahme des Angebotes und auf möglichst viele Unterstützer auf Seiten der Freiwilligen. Dafür möchten wir uns bereits jetzt sehr herzlich bei jedem bedanken, der diese Idee unterstützt. Es geht um Menschenleben.
Da wir heute noch nicht wissen, ob und wie dieses Angebot angenommen wird, möchten wir alle Anrufer um Verständnis bitten falls nicht sofort jemand am Telefon abnimmt. Wir können maximal zwei Anrufe gleichzeitig annehmen, für den dritten Anrufer erklingt zwar das Freizeichen, in der Realität sind die Telefone aber ausgelastet. Wir bitten darum, es einfach nochmals zu probieren.
Jetzt wünschen wir Euch erst einmal ein schönes Wochenende!
Euer Team des Nordstadtzentrums Gießen
Das Nordstadtzentrum bleibt unabhängig von der Corona-Welle bis auf Weiteres geöffnet. Wir stehen dabei gerne telefonisch und wenn nicht anders möglich auch direkt vor Ort im Nordstadtzentrum zur Verfügung.
Scheuen Sie / scheut Ihr Euch nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen zur Verfügung.
Ihr / Euer Team des Nordstadtzentrums
Liebe Unterstützer des Wischmobs in der Gießener Nordstadt!
Lange haben wir gezögert. Aber letztlich bleibt uns nur die Wahl verantwortungsvoll zu handeln und die für den kommenden Samstag geplante Veranstaltung des großen Frühjahrsputzes in der Nordstadt abzusagen.
Dies ist sehr schade!
Denn zum einen sind wir dank Euer aller Engagement immer eine tolle Truppe, welche nicht nur aufräumt, sondern welche vor allem miteinander ins Gespräch kommt und zusammen Spaß hat. So viele Freiwillige Teilnehmer aller Altersklassen und Kulturen ergreifen hier Initiative für ihren Stadtteil und ihr Wohnumfeld. Toll!
Ebenso bringen sich zahlreiche Einrichtungen des Stadtteils voller Elan ein, so zuletzt das Jugendzentrum Holzwurm, die Jugendfeuerwehr, die Werkstattkirche Gießen Nord, die DITIB-Jugend, der Mesopotamische Kulturverein, die Kontakt- und Beratungsstelle Aktino.
Andererseits unterstützt uns seit Jahren die Geschäftwelt in der Gießener Nordstadt beim Wischmob. Der Rewe-Markt in der Marburger Straße, die Wohnbau Mieterservice und verschiedene Spender, wie die Firma rewaCLEAN.
Ihnen / Euch allen wollen wir ein ganz großes DANKESCHÖN sagen für das große Herz und das große Engagement!
Bleiben Sie / Bleibt Ihr gesund. Denkt an die älteren und schwachen Menschen in unserem Umfeld, sie brauchen jetzt unsere Unterstützung. Zugleich gilt es aber auch positiv nach vorne zu schauen. Wir tun das und freuen uns auf ein baldiges und fröhliches Wiedersehen!
Von Rüdiger Schäfer
Das Planungsbüro Rittmannsberger stellte beim Runden Tisch den Entwurf zur Umgestaltung vor. Kritisiert wurde, dass die Häuserzeile in der Werrastraße um etwa zehn Meter nach hinten versetzt werden könnte.
Blick von der Sudetenlandstraße: Die linke Häuserzeile in der Werrastraße soll um etwa zehn Meter nach hinten versetzt werden. Foto: Schäfer
GIESSEN. "Bedauerlich, dass die ganze Häuserfront nach hinten verschoben wird. Das ist für mich keine Erhaltung des Bestandes. Denn in der Werra- und Schottstraße hat das Miteinander der Bewohner eine große Bedeutung. Auf Kissen im Fenster gelehnt, wird über die Straße hinweg miteinander geplauscht. Das geht dann alles nicht mehr." Diese starken Bedenken zu dem Entwurf des Bebauungsplanes im Bereich zwischen Schwarzlachweg, Werra-, Marburger und Sudetenlandstraße wurden am Dienstagabend im Nordstadtzentrum geäußert. Der Entwurf wurde in der Sitzung des Runden Tisches Flussstraßenviertel vorgestellt.
Dazu waren vom Darmstädter Planungsbüro Rittmannsberger Anna-Sophie Heer und vom Stadtplanungsamt der stellvertretende Amtsleiter Stephan Henrich erschienen. Woran sich die Kritik des Bewohners entzündet hatte, war das geplante Vorhaben, die komplette marode Häuserzeile der östlichen Werrastraße (zur Marburger Straße hin) abzureißen und sie etliche Meter nach hinten versetzt neu aufzubauen. Die neue Häuserflucht soll - von der Straße aus gesehen - dort beginnen, wo derzeit die hintere Häuserfront endet. Damit wird der dahinter liegende, breite Grünflächenstreifen um etwa zehn Meter schmaler. Vor den Häusern soll es wie bisher Vorgärten geben.
Da im gesamten Flussstraßenviertel Parkraummangel herrscht, will man die Autoparkplätze nicht mehr parallel zur Straße, sondern senkrecht dazu anordnen. Außerdem soll die Häuserzeile durch eine kleine Sackgasse mit weiteren Stellplätzen unterbrochen werden.
"In der Ferne"
Wie Sabina Germeroth, Leiterin des Kundenservice der Wohnbau, mitteilte, werden die Bewohner bestimmte personalisierte Stellplätze für ihr Fahrzeug anmieten können. "Dieser Abschnitt wurde für den ersten Bauabschnitt der Neubebauung im Viertel gewählt, weil die Bausubstanz der Häuser in der Werrastraße so marode ist, dass ihre Sanierung nicht lohnen würde." Heer führte zu der neuen Parkplatzanordnung aus, dass die vorgesehenen Bäume zwischen den Parkflächen optisch auffallen würden. "Dann sieht man die Blechlawinen nicht so." Momentan sei der Bestand nicht behindertengerecht. Für die künftigen Wohnungen im Erdgeschoss gäbe es nicht nur einen barrierefreien Zugang, sondern innerhalb der Räume barrierefreies Wohnen. Auf die Nachfrage, wann das Projekt zur Umsetzung komme, erwiderte Heer: "Noch ungewiss, in der Ferne." Henrich, der für den Entwurf dieses Bebauungsplanes verantwortlich zeichnet, sagte, dass das alles nicht von heute auf morgen geschehen könne. Für das gesamte Flussstraßenviertel, so die Planung, werde es zusammen mit der Wohnbau - der Gesellschaft gehören alle Gebäude im Quartier - etwa 30 Jahre in Anspruch nehmen. Der Anlass für dieses Areal sei gewesen, dass die ehemalige Schreinerei Möll leer gestanden habe. Auch sei es hier möglich, den in der Fuldastraße weggefallenen Kinderspielplatz zu ersetzen. Dieser soll hinter den Häusern auf einer dann insgesamt 570 Quadratmeter umfassenden, kleineren Spielfläche entstehen. Die Planung hierzu stellte Sylvia Holzamt vom städtischen Planungsamt vor. Das vorgesehene Gelände hierfür gehört nicht der Wohnbau, sondern der Stadt. So soll der Spielplatz vom Schwarzlachweg erreichbar sein, ein zweiter Zugang sich in der Werrastraße befinden. Ein Bereich soll mit einem Spiel- und Bewegungsangebot mit Kletter- und Balancemöglichkeiten sowie einer Doppelschaukel für Kinder von sechs bis zehn Jahren ausgestattet werden; ein Kleinkinderareal davon abgeteilt sein.
Offenes Gelände
Die Eichen und Eschen im nördlichen Bereich würden erhalten. Die Hochstämme ermöglichten, dass der gesamte Kinderspielplatz gut einsehbar ist. Zur Eingrenzung sei entweder ein Zaun oder ein mehrfach durchbrochener Heckenstreifen vorgesehen. Der angesprochenen Gefahr des Vandalismus von Jugendlichen auf dem Gelände begegnete Germeroth mit dem Argument, das durch das offene und einsehbare Gelände mutwillige Zerstörungen weitgehend verhindert würden. Bewohner merkten an, dass es sicherheitstechnisch gar nicht notwendig sei, überhaupt eine Umzäunung vorzunehmen.
Zu Beginn der Sitzung war Peter Sommer als Vorsitzender des Runden Tisches Flussstraßenviertel einstimmig wiedergewählt worden. Seine Stellvertreterinnen wurden Tanja Kasten und Cornelia Mim.
© Gießener Anzeiger 2020
Alle Rechte vorbehalten | Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Gießener Anzeigers
Am Samstag, den 21. März 2020, von 10:00 Uhr voraussichtlicht bis 12:30 Uhr ist es soweit. Der "Wisch Mob" fegt durch die Nordstadt. Treffpunkt ist das Nordstadtzentrum. Von hieraus zieht der "Wisch Mob", in mehreren Gruppen, durch den Stadtteil. Im Anschluss an die gemeinsame Müll-Sammelaktion gibt es um ca. 13 Uhr einen kleinen Snack im Nordstadtzentrum.
Der sich aus der gesammelten Müllmenge ergebende Geldbetrag wird zu Gunsten der Jugendfeuerwehr Gießen gespendet.
Einige Bewohnerinnen und Bewohner, sowie Bewohnergruppen und Kooperationspartner aus der Nordstadt haben ihre Teilnahme bereits zugesagt.
Wir freuen uns auf eine schöne gemeinsame Stadtteilaktion mit Ihnen / Euch und stehen für Fragen gerne zur Verfügung!
Alles Weitere entnehmen Sie bitte dem Flyer unterhalb.
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):
Von Diana Moor
Rund um Käthe-Kollwitz-Schule und die angrenzenden Kitas gibt es offenbar verstärkt Vandalismusprobleme. Auch darum ging es diesmal beim "Nordtalk"
An der Käthe-Kollwitz-Schule wie den angrenzenden Kitas gibt es verstärkt Vandalismusprobleme - ein im Nordtalk diskutiertes Thema. Archivfoto: Mosel .
GIESSEN. Das Nordstadtzentrum in der Reichenberger Straße ist seit Jahren Anlaufstelle für die Bewohner des Stadtteils, die dort verschiedenste Angebote in Anspruch nehmen können. Allein, der Zuspruch aus dem Bereich östlich der Marburger Straße ist vergleichsweise gering, scheint diese sowie der Wiesecker Weg quasi ein Hindernis darzustellen. Um diese Quartiere besser zu erreichen, wurde eine regelmäßige Veranstaltung in der Käthe-Kollwitz-Schule eingerichtet. Deren Vorstellung war zentraler Teil des 23. "Nordtalks", zu dem der Nordstadtverein Gießen eingeladen hatte.
Nach längerer Unterbrechung freute sich Stadtteilmanager Lutz Perkitny, dass man mit den Räumen in der Thomasgemeinde wieder genau in dem Viertel war, welches man in Zukunft verstärkt ansprechen wolle. Ausgangspunkt für das jeden Donnerstag stattfindende themenbezogene "Eltern Café" sei die aktuelle Situation um die Käthe-Kollwitz-Schule sowie angrenzende Kitas gewesen - dort gebe es verstärkt Vandalismusprobleme. Darauf geht das Eltern Café jedoch nicht spezifisch ein, sondern bietet eine Reihe von Veranstaltungen mit verschiedenen Kooperationspartnern, um an unterschiedlichsten Problempunkten anzusetzen. Der Name sei hierbei leicht irreführend, gestand Perkitny ein: Man wolle zwar die Eltern der Schüler der Grundschule ansprechen, das Angebot sei jedoch für alle Anwohner offen.
Sozialberatung
Ein Jahr habe es gedauert, bis man die Planung mit den Partnern abgeschlossen habe, um ein Programm auf die Beine zu stellen. Eines der wichtigsten Angebote sei dabei die Sozialberatung am vorletzten Donnerstag im Monat, die einen Ansprechpartner bei allen möglichen Problemlagen biete. Zudem gebe es eine offene Sprechstunde des Jobcenters an jedem letzten Donnerstag. Eine offene Sprechstunde bietet ebenso das BIWAQ-Programm der Zaug an, das beispielsweise Hilfe im Bewerbungsprozess leiste und in neue Jobs vermittle und begleite. Auch Volkshochschule, Jugendwerkstatt, die Werkstattkirche sowie der Nordstadtverein selbst stellen ihre Angebote vor. Dabei wolle man keine Außenstelle des Nordstadtzentrums eröffnen, betonte Lutz Perkitny. Vielmehr sollen Kontakte zu den Bewohnern geknüpft werden, die bisher noch nicht dorthin fanden. Auch soll Vertrauen aufgebaut werden, um sie eventuell zu einem Besuch in der Reichenberger Straße und bei den Partnern zu bewegen.
Der Nordtalk gab Anwohnern außerdem Gelegenheit, offenzulegen, wo im Stadtteil "der Schuh drückt". Neben der Vandalismusproblematik stellte sich vor allem der öffentliche Nahverkehr als Knackpunkt heraus. Trotz der neu eingerichteten Linie 15 seien Busse in die Nordstadt zu Stoßzeiten immer noch oftmals überfüllt, kritisierte ein Anwohner. Dies sei jedoch zum einen meist witterungsbedingt, zum anderen genau so wenig ein nordstadtspezifisches Problem, wie der Mangel an gut ausgebauten Fahrradwegen, der heftig diskutiert wurde. Es wurde beschlossen, die Problematik verstärkt an die Stadt heranzutragen.
Begegnungsort
Obwohl das zusätzliche Angebot an der Käthe-Kollwitz-Schule gelobt wurde, kam gleichzeitig der Wunsch auf, nicht nur ein Beratungsangebot im Quartier einzurichten, sondern auch einen Begegnungsort. Es wurde die Idee geäußert, eventuell mit bereits aktiven Gemeinden und Verbänden ein Fest zu veranstalten, welches nicht an einem festen Ort stattfinde, sondern durch das Viertel wandere - diese Anregung nahm Lutz Perkitny gerne auf.
Das Eltern Café findet, außer in den Schulferien, immer donnerstags von 12 bis 13 Uhr in der Schulbücherei der Käthe-Kollwitz-Schule statt. Das detaillierte Programm ist unter www.kks-giessen.de/eltern abrufbar.
© Gießener Anzeiger 2020
Alle Rechte vorbehalten | Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Gießener Anzeigers
Gemeinsam mit der Thomasgemeinde lädt Sie der Nordstadtverein herzlich zum 23. gemeinsamen Bürgertisch ein und freut sich auf Ihren Besuch!
Am Mittwoch den 26.02.2020 um 19:00 Uhr findet in der Thomasgemeinde Gießen (Röderring 30a) der Bürgertisch Nordtalk statt. Zu dieser Sitzung sind alle Bewohner und Interessierten herzlich eingeladen. Der Abend steht ganz im Zeichen des Themas "Aktuelle Situation rund um Thomasgemeinde & Käthe-Kollwitz-Schule". Gäste des Abends sind Ulrich Müller (Thomasgemeinde Gießen) und Sabina Germeroth (Wohnbau Gießen GmbH).
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem unterhalb angehängten Flyer...
(Vergrößerung durch direktes Klicken auf den Flyer):